Süddeutsche Zeitung

Schweden:Die Gruppe zählt

Von Nina von Hardenberg

Klischee: In Schweden duzen Kinder ihre Lehrer, und die Frauen sind sehr gleichberechtigt.

Mattias Grenbeck, 46, drei Kinder, seit sieben Jahren in Deutschland: "Schweden sind gesellige Menschen, die Gemeinschaft halten wir hoch. Wir bringen schon den Kindern bei, sich der Gruppe anzupassen. Toleranz ist uns wichtig. Autorität nicht so. Da ist Schweden viel weiter als Deutschland, manchmal denke ich: zu weit. Das Siezen ist lange abgeschafft, wir duzen - vom König mal abgesehen - alle, natürlich auch die Lehrer. Die sehen sich nicht als Respektsperson, sondern als Motivator. Klappt nicht immer, sagen Freunde, die ihre Kinder auf eine englische Schule gegeben haben. Die Idee aber ist gut. Mit der Gleichberechtigung ist es genauso. Die Schweden haben lange dafür gekämpft, dass Frauen gleichberechtigt arbeiten können. Heute arbeiten fast alle Frauen, auch die, die nicht müssten. Ich frage mich, ob es gesellschaftlich noch akzeptiert wäre, zu Hause zu bleiben. Ist das Freiheit?"

Tipp: "Auch mit den Kindern zu Hause bleiben, kann Freiheit sein. Meine Frau hat das in Deutschland genossen."

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Quelle:
SZ vom 07.04.2018
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