Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Online-Gambling

Der Zulauf in Online-Casinos ist gewaltig. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Experten warnen vor Suchtgefahr.

Jürgen Schmieder

In deutschen Casinos herrscht gewöhnlich ein strenger Dresscode. Wer nicht in Hemd und Anzug erscheint, muss draußen bleiben. Wohl auch deshalb verzeichnen Online-Casinos immer stärkeren Zulauf. Die Spieler können von der eigenen Wohnung aus mit Gegnern aus der ganzen Welt spielen. Es gibt keine Öffnungszeiten, keine prüfenden Blicke der Angestellten.

Dabei sind Spieler nicht auf Pokern, Roulette oder andere in Casinos übliche Spiele beschränkt. Unter den Begriff Online-Gambling fallen auch Wetten auf Sportereignisse, Bingo-Abende im Internet oder virtuelle Billard-Partien. In Deutschland ist Online-Gambling vor allem deshalb beliebt, weil virtuelle Casinos meist im Ausland angemeldet sind und so die Pflicht der staatlichen Konzession umgehen. Per Kreditkarte zahlt der Spieler Geld auf sein Konto ein und bekommt dafür virtuelle Chips zum Spielen.

Experten für Spielsucht kritisieren Online-Gambling, da sie vermuten, dass fehlende Öffnungszeiten, mangelnde Kontrolle durch menschliche Mitarbeiter und das schnelle Aufladen des leeren Kontos per Kreditkarte zu einer Gefahr für suchtgefährdete Personen werden könnten. Allerdings gibt es noch keine Langzeitstudie, die das bestätigt. Eine Weiterentwicklung von Online-Gambling ist Mobile-Gambling. Dabei kann der Spieler von seinem Handy aus die Funktionen der Internet-Casinos abrufen und auch unterwegs spielen.

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