Aktuell: Überraschungsstar

Bären, Löwen, Palmen und Leoparden: Es gibt eine Menge Filmpreise - und sie werden fast immer an Erwachsene vergeben. Auf der Berlinale aber hat eine Neunjährige gewonnen.

Zugegeben, das Ding sieht ein bisschen aus wie eine Skulptur aus zerknautschter Alufolie. Aber es ist heiß begehrt: Der Silberne Bär ist nämlich ein wichtiger Filmpreis, der jedes Jahr bei den Berliner Filmfestspielen vergeben wird. Wer ihn bekommt, steht automatisch im Rampenlicht. Das leuchtete dieses Jahr auf ein erst neun Jahre altes Mädchen. Die Spanierin Sofía Otero ist damit die jüngste Preisträgerin in der Geschichte der Berlinale. Ausgezeichnet wurde sie für den Film "20 000 Bienenarten". Darin summt es zwar manchmal, aber um Bienen geht es nur am Rande. Das eigentliche Thema ist Identität. Wie sieht man sich selbst? Wie sehen einen andere? Und was, wenn es dazwischen knirscht? Sofía Otero spielt in dem Film einen Jungen, der lieber ein Mädchen sein will. Es ist ihre erste Rolle, aber sie hat die Jury offenbar beeindruckt: "Selten sieht man so viele Emotionen und gleichzeitig erschütternde Einfachheit", begründete diese ihre Entscheidung. Insgesamt gibt es übrigens sieben Silberne Bären - etwa auch für die beste Regie oder das beste Drehbuch. Der Bär wurde von der Bilderhauerin Renée Sintenis gestaltet und ist an das Stadtwappen Berlins angelehnt. Das hat bei Filmpreisen Tradition: In Cannes wird eine Palme vergeben, in Venedig ein Löwe. Einen Goldenen Bären gibt es auch, für den besten Film. Um den nachzubasteln, braucht man jede Menge Goldfolie. Ist nicht bald Ostern? Welchen Film, welche Schauspielerin oder welchen Schauspieler würdest du auszeichnen?