Süddeutsche Zeitung

Aktuell:Hamstergewohnheiten

In Deutschland kaufen die Menschen gerade am liebsten Klopapier und große Mengen Nudeln. Doch jedes Land hamstert in der Krise anders. Wo sind gerade welche Regale leer?

Von Nina Himmer

Zugegeben: Klopapier steht nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern weit oben auf der Einkaufsliste - zum Beispiel auch in Skandinavien, Israel, den USA oder Großbritannien. Die Italiener können darüber nur den Kopf schütteln, denn ihre Bäder sind mit Bidets ausgestattet. Das sind kleine Waschbecken zur Reinigung nach dem Toilettengang. Klopapier brauchen sie also gar nicht so dringend. Sie kaufen stattdessen lieber Wein, weil nun immer zu Hause gekocht und getrunken wird. Die leeren Weinregale sind ein Schicksal, dass sie mit den Spaniern und Franzosen teilen. Letztere haben sich in der Krise übrigens vor allem auf Dosenravioli und Zahnpasta gestürzt. In der Türkei hingegen gibt es große Nachfrage nach einem Duftwasser, das viel Alkohol enthält und auch als Desinfektionsmittel taugt. In den USA kaufen die Menschen gerade vor allem stilles Wasser, Waffen und Munition. Manche dort rechnen mit Streit und Plünderungen und bewaffnen sich deshalb. Davor haben die Niederländer offenbar keine Angst. Sie setzen auf Entspannung und decken sich mit einer Droge namens Marihuana ein, die beruhigend wirkt. Die hätten andere vielleicht auch gern, aber sie wird nur in den Niederlanden legal verkauft. In Bulgarien wiederum scheinen die Menschen zu versuchen, ihre Abwehrkräfte mit Vitaminen zu stärken. Dort wurden Zitrusfrüchte knapp. Übrigens: Echte Hamster sammeln in ihren Backentaschen vor allem Getreidekörner, Vogeleier und schmackhafte Blätter und Blüten.

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Quelle:
SZ vom 04.04.2020
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