Süddeutsche Zeitung

Aktuell:E-Scooter

Sie galten als große Hoffnung für die Verkehrswende. Nun verbannen erste Städte Leihroller wieder. Wie konnte das passieren?

Von Nina Himmer

Ausgerechnet Paris. Die französische Hauptstadt gilt als Vorreiter in Sachen Verkehrswende. Früh hat sie zugunsten von Radwegen Parkflächen für Autos verbannt, günstige Tarife im Nahverkehr eingeführt und als eine der ersten Großstädte auf Trottinettes gesetzt, wie die E-Roller dort heißen. Im Sommer 2018 wurden sie eingeführt, zusammen mit einem großen Versprechen: umweltfreundlich durch die Stadt sausen, in einer Viertelstunde vom Louvre zum Eiffelturm zum Beispiel, alles ohne stickige und vollgequetschte Metro. Doch irgendwo unterwegs ist die Sache schiefgegangen. Zwar werden die Leihroller rege genutzt, aber sie sind oft teurer als die Metro, stehen dauernd im Weg herum, viele landeten in Gebüschen oder mussten aus der Seine gefischt werden. Außerdem gab es viele Unfälle, mehr als 400 Menschen wurden dabei verletzt. In einer Bürgerbefragung stimmten nun fast 90 Prozent der Pariser Bürgerinnen und Bürger für ein Verbot der Roller. Allerdings haben nur wenige Menschen bei der Befragung mitgemacht. Die Bürgermeisterin beschloss trotzdem ein Verbot, von September an rollert die Stadt zurück. Ob andere folgen? In deutschen Städten jedenfalls sollen E-Scooter erst mal bleiben.

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Quelle:
SZ vom 08.04.2023
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