Süddeutsche Zeitung

Sudan:Freilassung von Filmemacher gefordert

Menschenrechtler haben die Inhaftierung des sudanesischen Filmemachers Hajooj Kuka und anderer Künstler scharf verurteilt. "Der Fall entlarvt ernsthafte Probleme in Sudans Rechtssystem, Strafrechtssystem und Justizwesen", kritisierte Human Rights Watch (HRW). Die Organisation forderte, dass die Anklage fallengelassen wird. Auch die Berlinale hatte sich dem Protest gegen die Inhaftierung der Künstler angeschlossen. Kuka ("Beats of the Antonov", "aKasha") ist Mitglied der Oscar-Akademie. 2014 gewann er den Publikumspreis beim Filmfestival in Toronto, das sich ebenfalls mit ihm solidarisiert hat. Bei der Berlinale war Kuka Gast der Nachwuchsreihe. Kuka und andere Mitglieder einer Künstlergruppe waren im August im Sudan festgenommen worden, während sie ein Theaterstück übten. HRW zufolge beschwerten sich Nachbarn über Lärm, die Polizei habe daraufhin zehn Künstler festgenommen. Es hieß, vage Vorwürfe wie die "Störung des öffentlichen Friedens" würden im Sudan missbraucht, um die Meinungs- und Versammlungsfreiheit einzuschränken. Im Sudan ist derzeit eine Übergangsregierung an der Macht.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5041162
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 23.09.2020 / dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.