Sie spielte mit Billie Holiday und Charlie Parker: Jazztrompeterin Clora Bryant ist tot

Die Jazztrompeterin Clora Bryant ist in Los Angeles an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben. Sie gehörte seit den Vierzigerjahren zu den besten Stimmen auf ihrem Instrument. Bei ihren Kollegen war sie jedenfalls schon früh eine anerkannte Solistin. Sie spielte mit Charlie Parker und Dizzy Gillespie. Dieser förderte sie schon früh, schenkte ihr ein Mundstück, auf dem sie jahrzehntelang spielte. Eigentlich hatte sie es zu Beginn ihrer Karriere auch einfacher. Nach ihrem Studium an der Prairie View A&M University, für die sie Stipendien anderer Unis ausschlug, weil die eine Frauenbigband hatte, war sie ab 1946 Mitglied der Sweethearts of Rhythm. Das war die erfolgreichste der damals populären Frauenjazzbands. In den Fünfzigerjahren spielte sie vor allem in L.A., begleitete Billie Holiday und Josephine Baker. Erst seit den Siebzigern führte sie dann ihre eigene Bands. Auf Einladung von Michail Gorbatschow war sie 1989 die erste amerikanische Jazzmusikerin, die in der Sowjetunion auf Tour ging. Sie wurde 92 Jahre alt.