Süddeutsche Zeitung

Pop:US-Rapper Prodigy ist tot

Der US-amerikanische Rapper Prodigy vom New Yorker Hip-Hop-Duo Mobb Deep ist tot. Der 42-Jährige sei überraschend gestorben, wie sein Sprecher der US-Musikzeitschrift Rolling Stone mitteilte. Prodigy, der mit bürgerlichem Namen Albert Johnson hieß, sei nach einem Auftritt in Las Vegas vor einigen Tagen in einem Krankenhaus behandelt worden. Der Rapper war von der Erbkrankheit Sichelzellanämie betroffen, die genaue Todesursache sei aber noch unklar.

In den Neunzigerjahren bildete Prodigy gemeinsam mit dem Rapper Havoc das Duo Mobb Deep. In düster-klaustrophobischen Songs wie "Survival of the Fittest" oder "Shook Ones" erzählten Mobb Deep vom Leben auf der Straße, im sozialen Abseits, im Schatten der Weltmetropole New York City. Mit ihrem zweiten Album "The Infamous" erreichten Mobb Deep den kommerziellen Durchbruch, ein bestimmendes Album für den Rap der amerikanischen Ostküste, es wird heute als Klassiker des Genres angesehen.

Prodigy galt als talentierter Texter, seine kompromisslosen und kargen Lyrics prägten das Genre des Gangsta-Rap. Im Jahr 2007 wurde Prodigy wegen Waffenbesitzes zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Diese Zeit habe ihn verändert, sagte Prodigy einmal in einem Interview. "Sie ließ mich die Schwere erkennen, die Realität, wenn alles von dir genommen wird. Meine Karriere, meine Familie, meine Freiheit." Rapper Nas, der wie Prodigy aus Queens in New York stammt, würdigte den verstrobenen Rapper mit einem Post beim sozialen Netzwerk Instagram als "König".

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