Süddeutsche Zeitung

Pop:Maggie Roche ist tot

Mit ihren Schwestern träumte die Sängerin Maggie Roche von einer Weltkarriere. Dafür waren sie zu gut. Mit 65 Jahren ist sie gestorben.

Von Karl Bruckmaier

Die drei Schwestern Suzzy, Terre und Maggie Roche haben wirklich alles versucht: Sie haben für Paul Simon als Background-Sängerinnen agiert und sich von Robert Fripp produzieren lassen; sie haben eine CD mit Liedern für Kinder aufgenommen, eine Weihnachtsplatte und ein halbes Dutzend regulärer Alben, aber zu einer Weltkarriere hat es dann doch nie gereicht. Nun ist Maggie Roche mit 65 Jahren an Brustkrebs gestorben, und es wird definitiv nichts mehr mit der schnellen Million, von der die Schwestern in den Neunzigern noch sprachen, kichernd, ein wenig hysterisch, ein wenig träumerisch, ein wenig weltfremd - wie sie halt so waren, die Roches: zu schön für diese Welt, zu eigensinnig, zu gut. "Aber wir konnten von unserer Musik leben", sagte Maggie, "das war ein großes Glück." Genau: von dann doch Hunderttausenden - geliebt zu werden. Und diese Zuneigung wird auch nicht verschwinden, nur weil etwas so Banales wie der Tod sich zur Unzeit einmischt. Maggie Roche: Danke.

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Quelle:
SZ vom 23.01.2017
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