Süddeutsche Zeitung

Nachlass der "Eisernen Lady":Thatchers Garderobe soll ins Museum

Von Alexander Menden, London

Das Londoner Victoria & Albert Museum (V&A) hat Bereitschaft signalisiert, einen Teil der Garderobe Margaret Thatchers in seine Textilien-Sammlung aufzunehmen.

Britische Medien hatten Anfang der Woche gemeldet, das V&A habe das Angebot einer Schenkung von Kleidern der ehemaligen Premierministerin "höflich dankend abgelehnt", mit dem Hinweis, diese historischen Stücke würden "besser zu einer anderen Sammlung passen, die sich auf ihren spezifischen sozialhistorischen Wert konzentrieren" könne.

Daraufhin hatten sowohl Politiker aus Thatchers konservativer Partei als auch unabhängige Kommentatoren Kritik geäußert. Wirtschaftsminister Sajid Javid nannte es auf Twitter eine "Schande, dass das V&A Thatchers persönliche Sammlung abgelehnt hat - ich hätte sie gerne gesehen".

Modedesignerin Vivienne Westwood, nach eigener Aussage "kein Fan" Thatchers, meinte, die Politikerin sei zu Lebzeiten die "bestangezogene Frau" gewesen, und es wäre "großartig, wenn das V&A ihre Kleider zeigen würde".

Das Museum hat nun verlauten lassen, es habe noch gar kein "offizielles Angebot" seitens der Thatcher-Erben gegeben, es sei daher auch "nicht auf höherer Ebene oder mit dem Stiftungsrat" des V&A besprochen worden. "Käme das Angebot heute, könnte sich die Debatte in eine ganz andere Richtung entwickeln", so ein Sprecher des Museums.

Unabhängig von der möglichen Stiftung wird das Auktionshaus Christie's Mitte Dezember 300 Stücke aus Thatchers Nachlass versteigern.

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Quelle:
SZ vom 05.11.2015
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