Man-Booker-Preis für Eleanor Catton:"Es ist ein leuchtendes Werk"
Ihr poetischer Roman mache regelrecht süchtig: Die Neuseeländerin Eleanor Catton bekommt für ihre Goldgräber-Geschichte "The Luminaries" den renommierten Man-Booker-Prize. Und bricht dabei gleich zwei Rekorde.
Die neuseeländische Schriftstellerin Eleanor Catton ist in London für ihren Roman "The Luminaries" mit dem renommierten Man-Booker-Preis ausgezeichnet worden.
Ihr Werk mache mit seiner überwältigenden Poesie süchtig, sagte Jurydirektor Robert Macfarlane: "Es ist ein überwältigendes Werk. Es ist ein leuchtendes Werk. Es ist gewaltig, ohne ausufernd zu werden."
In "The Luminaries" beschreibt Catton das Leben des Goldgräbers Walter Moody während des neuseeländischen Goldrauschs im 19. Jahrhundert. Es sei ein "großartiger Roman", der mit "Reife und Magie eine Welt der Gier heraufbeschwört", sagte der Juryvorsitzende. Überreicht wurde der Preis in der Londoner Guildhall von Camilla, Herzogin von Cornwall und Frau des britischen Prinzen Charles.
Mit der Auszeichnung bricht Catton gleich zwei Rekorde: Die 28-jährige Autorin ist nicht nur die bislang jüngste Gewinnerin in der Geschichte des Preises, zugleich ist ihr 832 Seiten langer Roman das bislang längste prämierte Buch.
Der Booker-Preis wird seit 45 Jahren verliehen und ist mit 50.000 Pfund (etwa 60.000 Euro) dotiert. Er gilt als höchste Literaturauszeichnung Großbritanniens. Bis zu diesem Jahr war er auf Autoren aus dem Commonwealth, Simbabwe und Irland beschränkt. Vom kommenden Jahr an können auch Schriftsteller aus anderen Ländern ausgezeichnet werden, ihre Werke müssen aber zuerst in englischer Sprache erschienen sein.
Im vergangenen Jahr ging die Ehrung an die Autorin Hilary Mantel für ihren historischen Roman "Bring up the Bodies", für sie war es nach 2009 bereits der zweite Man-Booker-Preis gewesen.