Süddeutsche Zeitung

Konzeptkunst:Sol LeWitt verstorben

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Im Alter von 78 Jahren ist der große amerikanische Künstler Sol LeWitt gestorben, der die Konzeptkunst etabliert hat.

Er war ein Star der modernen amerikanischen Kunst, ein Meister geometrischer Skulpturen und farbiger Wandmalereien, kurzum der Primus der Konzeptkunst - am Ostersonntag ist Sol LeWitt im Alter von 78 Jahren in New York gestorben.

Der Künstler, der zuletzt meistens in Chester, Conneticut lebte, habe an Krebs gelitten, sagte seine Lebensgefährtin. Der Verstorbene trug entscheidend mit dazu bei, nach dem Zweiten Weltkrieg Konzeptualismus and Minimalismus zu etablieren. Nur seine Arbeit, seine Kunst zählte für ihn; konsequenterweise lehnte Sol LeWitt Ehrungen ab und gab kaum Interviews. Sein Foto wollte er überhaupt nicht in der Zeitung sehen.

Als er 1980 seine "Autobiography" vorlegte, waren mehr als 1000 Fotos zu sehen, die Details seines Lofts in Manhattan dokumentierten - aber nur auf einem Bild erschien Sol LeWitt selbst. Der Künstler reduzierte Kunst auf einige grundsätzliche Elemente. Manchmal steckte Logik dahinter, manchmal Spiel.

In seinem theoretischen Werk "Paragraphs on Conceptual Art" (1967) definiert er seine Kunst als begrifflich - im Gegensatz zur optisch orientierten Wahrnehmungskunst. Für den Betrachter soll seine Kunst vornehmlich in geistiger Hinsicht interessant sein.

In den Werken tauchen immer wieder Gitterstrukturen aus Holz und/oder Metall auf. Frühe Werke sind Zeichnungen und Drucke mit feinen Linien- und Gitterstrukturen, sowie große geometrische Gitterobjekte. In der 1963 entstandenen Arbeit "Red Square, White Letters" sind Farbflächen und Schrift in Variationen zu sehen.1965 begann er modulare Objekte mit räumlichen Strukturen. 1968 realisierte er große Wandzeichnungen, ebenfalls als Strukturen.

Im Jahr 2000 organisierte das San Francisco Museum of Modern Art eine Retrospektive, die dann ins Whitney Museum of American Art in New York und ins Museum of Contemporary Art in Chicago kam.

Das Werk von Sol LeWitt basiert auf den Ideen des Konstruktivismus, des Bauhauses und des "De Stijl".

(sueddeutsche.de)

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