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"Game of Thrones":Er wird nicht fertig

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George R.R. Martin, Autor der berühmten "Game of Thrones"-Romanreihe, hatte für Mittwoch ein neues Buch angekündigt - mit Konsequenzen für sich selbst.

Deadlines rächen sich. Immer. Deswegen lautet die zweite Regel für Leute, die bei der Arbeit strenge zeitliche Vorgaben einhalten müssen (die erste Regel besteht, versteht sich, darin, die Deadline einzuhalten): Erzähle nicht zu vielen Menschen davon. Sonst wissen es alle, und du wirst ständig danach gefragt.

An diesen Ratschlag hat sich der Fantasy-Autor George R.R. Martin jedenfalls nicht gehalten. Der US-Amerikaner hatte seinen Fans für den 29. Juli einen neuen Roman versprochen, der bis jetzt nicht erschienen ist. Martin hat den Romanzyklus "Das Lied von Eis und Feuer" geschrieben, auf dem die Serie Game of Thrones basiert. (Das ist die Serie, bei deren Erwähnung man immer mitleidige bis verständnislose Blicke erntet, wenn man sie nicht gesehen hat.)

Martin gab Fans die Erlaubnis, ihn einzusperren, sollte er den Termin nicht einhalten

George R.R. Martin hatte im vergangenen Jahr auf seinem Blog geschrieben, er wolle die Fortsetzung seiner Romanreihe bis zum Beginn der neuseeländischen Science-Fiction-Messe "World Con" fertig haben. Und als sei diese selbst gesetzte und mit dem Internet geteilte Deadline nicht verpflichtend genug, fügte Martin hinzu: "Wenn ich 'The Winds of Winter' nicht im Gepäck habe, wenn ich in Neuseeland bei der World Con ankomme, dann habt Ihr hiermit meine offizielle und schriftliche Erlaubnis, mich dort in einer kleinen Hütte auf White Island mit Blick auf diesen Säuresee einzusperren, bis ich damit fertig bin".

Die Deadline verstrich also mit dem Beginn der Messe in Neuseeland - am Mittwoch. "The Winds of Winter" soll der sechste Band der Eis-und-Feuer-Romanreihe sein, die Martin auf sieben Teile angelegt hat. Einige Fans, die nach dem Serienfinale von Game of Thrones im vergangenen Jahr besonders enttäuscht gewesen waren, hatten auf ein baldiges Erscheinen von Martins neuem Roman gehofft, um sich mit der Reihe wieder zu versöhnen.

Im Juni hatte die New York Times noch einen Zwischenbericht mit dem schönen Titel "George R.R. Martin tippt gerade" veröffentlicht. Martins Sprecher bei der Verlagsgruppe Random House wird darin mit den Worten zitiert "Random House wird 'The Winds of Winter' herausbringen, wenn es fertig ist - wann immer das auch sein mag." Der Autor selbst ließ im Juni noch auf Twitter vernehmen, er mache langsam, aber sicher Fortschritte im Schreiben des Buches. In seinem jüngsten Blogpost im Juli schrieb Martin, er habe erst kürzlich drei weitere Kapitel beendet. Zum Verstreichen seiner selbst gesetzten Deadline äußerte sich der Autor bisher nicht.

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