Süddeutsche Zeitung

Festival:Rocken und reden

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"Nürnberg Pop" wächst: An zwei Tagen können Besucher 65 Bands an 25 Orten erleben, darunter Indie-Größen wie Drangsal und allerlei Newcomer. Dazu gibt es ein Konferenzprogramm mit Relevanz

Von Jürgen Moises

Aus eins mach zwei, so lautet in diesem Jahr bei "Nürnberg Pop" die Devise. Denn das Musikfestival, das am Freitag, 11. Oktober, in seine neunte Runde geht, dauert nun doppelt so lang, das heißt nicht nur einen, sondern zwei Tage. Der Expansionskurs, er geht also weiter. Schließlich hatte sich die Zahl der Bands bereits 2018 von ursprünglich 20 auf 50 und die der Auftrittsorte von acht auf 20 erhöht. Nun sind es 65 Acts an 25 Orten, genauso wurde auch der Konferenz-Anteil noch mal vergrößert. Bei "Nürnberg Pop" wird nämlich nicht nur Popmusik gespielt, es wird auch über sie geredet. Es gibt Diskussionen, Vorträge und Workshops sowie das "musikalische Speed-Dating", bei dem Musiker auf Veranstalter und Medienvertreter treffen.

Die Idee dahinter? Die lokale Szene zusammenführen und die bayerische Musikszene fördern. Das war von Anfang an ein zentrales Bestreben der Veranstalter, was sich unter anderem auch an "Startschuss - Bavarian Talents" zeigt. Ein gemeinsam mit der Initiative Musik betriebenes Format, bei dem über die Stadt verteilt an Orten wie der Kantine, dem Korn, dem Bruderherz oder dem Wurstdurst mehr als 30 junge Bands und Musiker aus Bayern auftreten. Aus Nürnberg sind das etwa die 60s-Garagen-Rocker Tristan And The Rosewood, der Singer-Songwriter James Mackenzie, die Punkband Schubsen oder die siebenköpfige Eskalation, die Indie, Punk und Elektronik mischt. Weitere Acts sind die Bluesband Muddy What? aus München, die Surfrocker Monokini aus Hilpoltstein oder der Singer-Songwriter He Told Me To aka Sandro Weich aus Coburg.

Nationale und internationale Zugpferde gibt es natürlich auch. Dazu gehören der Musiker Drangsal alias Max Gruber aus Berlin, der mit seinem Achtziger-Neo-Wave- und Postpunk-Sound bereits für Aufsehen gesorgt hat, das österreichische Indierock-Duo Cari Cari, der Hip-Hopper Jugo Ürdens aus Wien und die israelische Indiepop-Band Lola Marsh.

Was das Konferenzprogramm angeht, das spielt sich im Wesentlichen im Kunst-Kultur-Quartier am Hauptbahnhof ab und widmet sich unter anderem dem Thema "Nürnberg und die Nachtkultur - Keine Liebesgeschichte". Eine Diskussion, wie man sie auch aus München gut kennt. Es gibt einen Vortrag über den "braunen Sumpf in der deutschen Musiklandschaft", ein Gespräch über den Sinn und Zweck von Nachtbürgermeistern, eine Info-Veranstaltung zum Thema "Existenzgründung im Musikbusiness" und eine "Pop-Revue" mit Linus Volkmann.

Festival-Treffpunkt, das heißt der Ort, wo es alle Infos, Merchandise, eine Außenbar und am Freitag von 15 Uhr an als "Warm-Up" ein kostenloses Akustik-Programm gibt, ist das Korn's am Kornmarkt 5-7. Auch im Plattenladen Mono-Ton und im Restaurant Bruderherz finden am Samstag kostenlose Akustik-Konzerte statt sowie am Samstagnachmittag um 15 Uhr im Hotel Adina ein Jazz-Konzert für Kinder. Ein- oder Zwei-Tages-Tickets gibt es im Vorverkauf über die Webseite zu kaufen sowie an der Abendkasse im Kunst-Kultur-Quartier. Dort kann man auch seine Karte gegen ein Festivalbändchen eintauschen. Offizieller Programmstart ist am Freitag um 19 Uhr. Von da an bis zum Sonntagmorgen steht dann die Stadt Nürnberg ganz unter dem Zeichen des Pop.

Nürnberg Pop Festival, Freitag und Samstag, 11. und 12. Oktober, nuernberg-pop.com

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Quelle:
SZ vom 09.10.2019
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