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Anti-Oscars:Goldene Himbeere: "Fifty Shades of Grey" ist schlechtester Film

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Der Erotikfilm "Fifty Shades of Grey" ist der große Sieger der Verleihung der "Goldenen Himbeeren" - wobei die fünf Trophäen eine eher zweifelhafte Ehre sind. Die Verfilmung des sexuell expliziten Romans von E.L. James erhielt die Auszeichnung für den schlechtesten Film und das schlechteste Drehbuch. Außerdem hielt die Jury offenbar wenig von der schauspielerischen Leistung der Protagonisten. Jamie Dornan und Dakota Johnson wurden als schlechtester Hauptdarsteller, schlechteste Hauptdarstellerin und schlechtestes Leinwandpaar geschmäht.

Immerhin: Geteilte Schmach ist halbe Schmach, und so darf sich "Fifty Shades of Grey" mit dem Superheldenfilm "Fantastic Four" um die Wette schämen. Beide teilen sich den Preis für den miesesten Film des Jahres. "Fantastic Four" bekam weitere Auszeichnungen exklusiv: Regisseur Josh Trank kann sich zwei Goldene Himbeeren für die schlechteste Regie und das schlechteste Remake ins Regal stellen - oder auch in den Keller, je nach Fähigkeit zur Selbstironie.

Oscar und Himbeere schließen sich nicht aus

Doch für Trank gibt es noch Hoffnung: Sylvester Stallone, bereits viermal zum schlechtesten Hauptdarsteller gekürt, durfte sich dieses Jahr über den " Razzies Redeemer Award" freuen. Und in seinem Fall ist das auch wirklich ein Grund zur Freude: Die "Himbeere der Erlösung" erhalten frühere Negativpreisträger für eine positive künstlerische Entwicklung. Der "Rocky"-Star ist in diesem Jahr für seine Nebenrolle in "Creed - Rocky's Legacy" für einen Oscar nominiert.

Oscar und Anti-Oscar liegen also manchmal gar nicht so weit auseinander - und das gilt in beide Richtungen. Der Brite Eddie Redmayne hatte für seine Darstellung des Astrophysikers Stephen Hawking im vergangenen Jahr einen Oscar und einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller bekommen, dieses Jahr ist er für seine Rolle in "The Danish Girl" nominiert. Redmaynes Auftritt im Science-Fiction-Film "Jupiter Ascending" war offenbar deutlich weniger überzeugend: Er wurde als schlechtester Nebendarsteller ausgezeichnet. Sein weibliches Pendant ist Kaley Cuoco für ihre Rolle in "Alvin und die Chipmunks".

Kaum jemand holt seinen Preis persönlich ab

Die Goldene Himbeere wird seit 1980 am Vorabend der Oscar-Gala verliehen. Der Preis im Wert von 4,97 Dollar wird an "sonst große Talente vergeben, die es besser wissen sollten, als ihren Namen mit niveaulosen Projekten zu verbinden". Die Prämierten verzichten meist darauf, ihre Auszeichnung persönlich in Empfang zu nehmen. Zu den wenigen Ausnahmen gehören unter anderem Halle Berry ("Catwoman") und Sandra Bullock ("Verrückt nach Steve"). Rekordpreisträger ist Adam Sandlers Film Jack und Jill, der 2012 in allen zehn zu vergebenden Kategorien gewann.

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