Sprachlabor: Teure Verkaufe und wildes Geschrei

Gedanken zu falscher Plural-Bildung, menschenfressenden Bäumen und wieso "boostern" nicht der korrekte Begriff ist.

AUCH AN SILVESTER soll man, der Wilden Jagd wegen, keine Wäsche waschen und aufhängen. Hier trotzdem noch ein bisschen kleine Wäsche:

STATT "BOOSTERN" sollte es "boosten" heißen, findet Leser Sch. In der Tat sagt man ja auch "fighten" und nicht "fightern", obwohl es im Englischen den dem booster vergleichbaren fighter  gäbe.

GEMEINSAMKEIT vermisst Leser W. bei einem Ehepaar, das "mit den Rücken" zu irgendwelchen Kameras stand. Wäre das eine Wand gewesen, hätte das Paar sich leicht umdrehen und mit den Köpfen durch diese gehen können.

WAS ABER DIE "Chorvereinigung mit Verbindungen zur Nazi-Szene" angeht, so nimmt Leser Sch. an, dass es sich dabei nicht um einen Kirchenchor handelte.

DIE GATTUNG "Pränatale Literatur" hält Leser S. für nicht mehr ausgeschlossen, seit er über Donatella Di Pietrantonio Folgendes gelesen hat: "1962 in den Abruzzen geboren, war sie keine Debütantin, sondern hatte bereits zwei schmale Bücher über ihre Heimatregion vorgelegt."

DASS ES BEI AMAZON "Teure Verkaufe" gibt, verwunderte Leser R., der argwöhnte, hier sei der Plural von Verkauf, nämlich Verkäufe, verunstaltet worden. Das war aber die falsche Vermute, denn bei dieser Verkaufe handelte es sich um die Bezeichnung für die Art, wie etwas verkauft wird. In gleicher Weise könnte man nach einem alkoholreichen Abend sagen, das sei eine schwere Besaufe gewesen.

DEM AUF MADAGASKAR beheimateten "Menschenfresserbaum" opferte man einst eine Frau, die "unter wildem Geschrei von ihm zerpflückt und dann verdaut wurde". Leser E. will dem Baum ja nicht zu nahe treten, aber sein Geschrei findet er der Lage nicht angemessen.

Rutschen Sie gut hinüber ins Neue Jahr, respektive: Eine gute Hinüberrutsche!