Süddeutsche Zeitung

Umfrage zum deutschen Bildungssystem:Bessere Bildung? Dafür zahlen wir gerne

Die Schulen in unserem Land müssen besser werden, finden die Deutschen. Laut einer umfassenden Umfrage wären sie sogar bereit, höhere Steuern für ein besseres Bildungssystem zu zahlen.

Für ein besseres Schulsystem würden die Deutschen sogar höhere Steuern akzeptieren. Zugunsten von besseren Kindergärten, Schulen oder Universitäten wären 73 Prozent der Befragten bereit, mehr zu zahlen, wie aus einer in Berlin vorgestellten Umfrage hervorgeht, an der sich knapp 500.000 Menschen beteiligten. Für Verbesserungen im Gesundheitswesen, bei der Verbrechensbekämpfung oder im Umweltschutz wäre dagegen jeweils mehr als die Hälfte der Bürger nicht bereit, höhere Steuern zu zahlen.

Größten Handlungsbedarf im Bildungsbereich sehen die Bundesbürger an den Schulen. Rund 70 Prozent der Befragten nehmen dort einen zusätzlichen Investitionsbedarf wahr. Auf dem zweiten Platz der Prioritätenliste liegen zusätzliche Investitionen im frühkindlichen Bildungsbereich, also in Kinderkrippen oder Kindergärten.

Die Bürgerbefragung "Zukunft durch Bildung - Deutschland will's wissen" wurde von der Bertelsmann Stiftung, dem Beratungsunternehmen Roland Berger, der Bild-Zeitung und der türkischsprachigen Tageszeitung Hürriyet auf den Weg gebracht. An der Befragung durch das Institut TNS Infratest im Februar und März beteiligten sich innerhalb von drei Wochen 480.000 Menschen.

Die meisten von ihnen wünschen sich ein einheitliches Schulsystem in Deutschland und sind zu Bildungsreformen bereit. 92 Prozent der Befragten sprachen sich für bundesweit einheitliche Abschlussprüfungen aus. Unabhängig von Alter und Bildung teilten fast alle Befragten die Kritik am Bildungsföderalismus der Länder, sagte Bertelsmann-Vorstandsmitglied Jörg Dräger.

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