Süddeutsche Zeitung

Studie:Noble Namen

Wer einen adelig klingenden Namen trägt, hat es bei Bewerbungen leichter. Er wird als durchsetzungsfähiger und führungsstärker eingeschätzt und häufiger zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

Wer einen adelig klingenden Namen hat, wird bei Bewerbungen positiver bewertet als andere. Das legt eine Studie der Universität Osnabrück nahe, wie die Zeitschrift Human Resources Manager berichtet. Die Forscher legten 800 Probanden Lebensläufe vor. Sie sollten beurteilen, wie geeignet ein Bewerber für eine Stelle ist. Die Lebensläufe waren identisch: Alle Kandidaten hatten BWL studiert und vier Jahre Berufserfahrung als Junior Online Marketing Manager. Sie unterschieden sich lediglich am Namen. Bewerber mit Adelstitel bewerteten die Probanden als durchsetzungsfähiger und führungsstärker. Allein aufgrund ihres Lebenslaufs würden sie diese Bewerber eher einstellen. Zudem werteten die Forscher aus, wie Männer und Frauen beurteilt wurden. Den Frauen wurde assistiert, dass sie zum Beispiel besonders kommunikationsfähig und leistungsfähig seien. Davon profitierten sie letztlich aber nicht: Trotz positiver Zuschreibungen würden sie weder eher zum Bewerbungsgespräch eingeladen, noch sie eher eingestellt.

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Quelle:
SZ vom 26.09.2015 / dpa
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