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Arbeitsmarkt:Berufseinsteiger haben immer seltener einen sicheren Job

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Der Einstieg in die Arbeitswelt ist für junge Leute nicht leicht: Immer häufiger werden sie nur befristet oder in Teilzeit eingestellt und hangeln sich von Vertrag zu Vertrag. Doch nicht nur in Deutschland haben es Berufseinsteiger schwer.

Frauen, junge Leute und geringqualifizierte Arbeitnehmer haben es nicht leicht auf dem Arbeitsmarkt: Die Chance auf eine unbefristete Vollzeitstelle ist für sie seit Mitte der 1990er Jahre gesunken. Stattdessen sind sie in Europa besonders häufig in Teilzeit oder befristet beschäftigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, die für 20 europäische Länder die Entwicklung der sogenannten atypischen Beschäftigung von 1996 bis 2009 dokumentiert.

Im jahr 1996 hatte demnach etwa noch mehr als jeder dritte unter 30-Jährige eine unbefristete Vollzeitstelle. 2009 war es nur jeder vierte. Teilzeit und Befristungen nahmen in allen Altersgruppen zu.

Die Studie zeigt auch die Unterschiede zwischen den Ländern auf: Nicht überall nahm die atypische Beschäftigung zu. So blieb ihr Anteil in den skandinavischen Ländern, Belgien, Frankreich oder Großbritannien nahezu konstant. In den Niederlanden und in Deutschland wuchs diese Form der Beschäftigung hingegen rasant an - während in den Niederlanden gleichzeitig der Anteil der normal Beschäftigten zurückging, blieb er in Deutschland nahezu unverändert.

Deutschland bildet im Ländervergleich keine Ausnahme. Frauen arbeiten insgesamt häufiger, sie arbeiten allerdings auch öfter in Teilzeit (29 Prozent) als Mitte der 1990er Jahre (19 Prozent). Bei den unter 30-Jährigen sank der Anteil der Arbeitnehmer mit einem unbefristeten Vollzeitjob von 35 Prozent (1996) auf 24 Prozent (2009).

Auch unter den Geringqualifizierten verlor das reguläre Arbeitsverhältnis an Boden: 2009 hatten nur 16 Prozent eine volle, unbefristete Stelle; 1996 waren es noch 24 Prozent. Zugleich fanden mehr Frauen und Männer ab 50 Jahren einen Arbeitsplatz: Nur noch jeder dritte von ihnen ist nicht erwerbstätig - 1996 war es jeder zweite.

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