Süddeutsche Zeitung

Malaria-Prävention:Mehr als Netze

Insektizide und Netze halten Malaria-Mücken auf Abstand. Doch mit einer einfachen Methode lassen sich zusätzlich auch die Larven bekämpfen - und die Infektionen weiter eindämmen.

Die Methode ist mühsam, aber effizient: Um Malaria in Afrika und Asien zu bekämpfen, lohnt es sich, auch gegen die Larven der Mücken vor zu gehen, die die Tropenkrankheit übertragen. In vielen betroffenen Gebieten wird das zwar bereits gemacht. Ob dies wirklich zu einem Rückgang der Malaria-Fälle beiträgt, wie es laut einer neuen Cochrane-Studie der Fall ist, war bislang jedoch umstritten.

Bislang gelten vor allem mit Insektiziden imprägnierte Netze über den Betten als wirksame, billige und praktikable Bekämpfungsmethode. Auch hat es sich bewährt, in gefährdeten Gebieten Insektengift innerhalb geschlossener Räume zu versprühen. Allerdings entwickeln die Mücken zunehmend Resistenzen gegen die Insektizide. Daher werde die Bekämpfung der Insektenlarven zu einem immer wichtigeren Teil im Kampf gegen Malaria, schreiben die Autoren um Lucy Tusting von der London School of Hygiene & Tropical Medicine in der Cochrane Database of Systematic Reviews (online).

Die Forscher analysierten 13 Studien aus mehreren Ländern Afrikas und Asiens sowie - in einem Fall - aus Griechenland. Dabei zeigte sich, dass es sich aus finanziellen, medizinischen und epidemiologischen Gründen lohnt, immer wieder Pfützen und andere Stellen mit stehendem Wasser trocken zu legen. An diesen Orten entwickeln sich die oft infizierten Mückenlarven. "Unsere Studie zeigt, dass das Larven-Management sowohl im ländlichen als auch im städtischen Raum in Afrika und Asien eine effektive Zusatzmaßnahme gegen Malaria ist", sagt Tusting.

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Quelle:
SZ vom 29.08.2013/kabl
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