Süddeutsche Zeitung

Gesundheit:Älter als 125 Jahre wird niemand

Fortschritte in der Medizin führen zwar zu einer höheren Lebenserwartung der Menschen, die Obergrenze aber lässt sich nicht verschieben.

Von Marlene Weyerer

125 Jahre ist wahrscheinlich das höchste Alter, das Menschen erreichen können. Medizinischer Fortschritt und Wohlstand haben zwar dazu geführt, dass ab dem 19. Jahrhundert die Lebenserwartung kontinuierlich gestiegen ist. Aber eine Studie des Albert Einstein College of Medicine im Wissenschaftsmagazin Nature zeigt nun, dass seit den 90er-Jahren das von Menschen erreichte Höchstalter stagniert.

Die Forscher verglichen Daten aus 40 Ländern und kamen zu der Erkenntnis, dass zwar immer mehr Leute über 70 werden, aber die Zahl derjenigen, die ein Alter von 110 und mehr erreichen, beinahe konstant bleibt. Das spricht dafür, dass es nicht möglich ist, die Lebenserwartung unendlich zu erhöhen. Die Gründe für diese Obergrenze sind nicht ganz klar. Sie scheint - wie das Altern generell - ein Nebenprodukt des genetischen Programms zu sein, das Menschen in ihrem Leben durchlaufen und zu dem unter anderem Wachstum und Entwicklung gehören. Somit wird die Französin Jeanne Calment, die 1997 im Alter von 122 Jahren starb, wohl nicht viele Konkurrenten um den Rekord des höchsten erreichten Lebensalters bekommen.

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Quelle:
SZ vom 06.10.2016
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