Süddeutsche Zeitung

Covid-19:Weiterhin starker Anstieg der Coronavirus-Fälle in China

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Die Zahl der neu diagnostizierten Coronavirus-Fälle in der Provinz Hubei ist nach einem sprunghaften Anstieg am Donnerstag wieder zurückgegangen. Die Behörden in der Provinz meldeten am Freitagmorgen 4823 neue Erkrankte, die Zahl der an der Lungenkrankheit gestorbenen Menschen erhöhte sich um 116.

Die Zahlen waren mit Spannung erwartet worden, nachdem die Gesundheitsbehörden in Hubei am Mittwoch zum ersten Mal Zahlen auf Basis neuer Diagnosemethoden veröffentlicht hatten. Sie enthielten Patienten, bei denen Ärzte Lungenentzündungen, Fieber, Atemprobleme oder andere Coronavirus-Syptome festgestellt hatten - bei denen aber kein zusätzlicher Labortest gemacht wurde. In Folge war die Zahl der Erkrankten am Donnerstag sprunghaft um rund 15 000 gestiegen, auch die Zahl der Toten war verhältnismäßig stark gestiegen.

Der Direktor des Nothilfeprogramms der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Mike Ryan, hatte zu Vorsicht im Umgang mit den neuen Zahlen aufgerufen: "Die meisten dieser Fälle beziehen sich auf einen Zeitraum, der Tage und Wochen zurückliegt, manche sogar zurück auf den Anfang des Ausbruchs", sagte Ryan.

Erstes Coronavirus-Todesopfer in Japan

Die Zahl der Neuinfektionen vom Freitag bestätigte Ryans Aussage nur zum Teil. Sie bewegt sich deutlich unter den Zahlen vom Donnerstag, ist aber immer noch etwa doppelt so hoch wie an den Tagen davor. Von den neuen Patienten wurden nach Angaben der Behörden 3095 mit der neuen Methodik - also ohne einen Labortest - ermittelt.

Die neue Zählweise wird allerdings nur in der Provinz Hubei, nicht im Rest des Landes angewandt. Die WHO begrüßte das neue Vorgehen. Es erlaube, Betroffene in Hubei schneller zu isolieren und zu behandeln und Kontaktpersonen früher unter Beobachtung zu stellen.

In Japan starb unterdessen der erste Patient am Coronavirus. Es ist der dritte Virustod außerhalb Chinas.

In Kambodscha durften erste Passagiere das Kreuzfahrschiff "Westerdam" verlassen. Nach tagelanger Irrfahrt durch asiatische Gewässer hatte die kambodschanische Regierung das Schiff dort anlegen lassen.

Die 1455 Gäste und 802 Besatzungsmitglieder wurden zunächst medizinisch untersucht. 20 getestete Verdachtsfälle bestätigten sich allerdings nicht. Alle Ergebnisse seien negativ ausgefallen, teilte die Reederei mit.

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