Süddeutsche Zeitung

Zu Ferienbeginn:3000 Kinder lernen Schwimmen

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Schulministerium und Wasserwacht ziehen Bilanz ihrer gemeinsamen Aktion

Gut 3000 Schulkinder haben kurz vor den Sommerferien noch Schwimmen gelernt. "Wir sind mit diesem Ergebnis hoch zufrieden", sagt Thomas Huber, der Vorsitzende der bayerischen Wasserwacht. In einer gemeinsamen Aktion mit dem Kultusministerium hatte die Wasserwacht eine Woche lang Viertklässler im Schwimmen unterrichtet. Etwa 80 Prozent der Kinder erreichten nach Angaben der Veranstalter durch das mehrstündige Training ein Schwimmabzeichen. Das wichtigste Ziel haben sie damit geschafft: sich über Wasser halten zu können, wenn sie in den Ferien zum Baden gehen.

Im Seenland Bayern ist die Gefahr des Ertrinkens besonders groß. 86 Menschen kamen im Jahr 2017 auf diese Weise ums Leben - deutlich mehr als in jedem anderen Bundesland. Damit war der Freistaat vor Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (jeweils 55 Badetote) trauriger Spitzenreiter in Deutschland. Die Viertklässler sollten allerdings nicht nur Schwimmen lernen, sondern auch die Regeln im Umgang mit Wasser und ihren eigenen Kräften. Erörtert werden sollten die Fragen: Wie tief ist ein Gewässer? Wie einsehbar? Welche Strömungen sind zu beachten?

Etwa ein Fünftel der teilnehmenden Kinder konnte noch gar nicht schwimmen, einige von ihnen sicherten sich zum Einstieg das "Seepferdchen". Als sichere Schwimmer sind allerdings erst Kinder zu bezeichnen, die das Jugendschwimmabzeichen in Bronze erreicht haben. Das waren fast die Hälfte aller Teilnehmer. Dreißig Prozent holten sich das Abzeichen in Silber, einige wenige in Gold. Im Durchschnitt beteiligten sich an dem Pilotprojekt gut 60 Kinder pro Wasserwacht-Ortsgruppe.

Die Mehrzahl der Kinder gingen nun mit guten Schwimmfähigkeiten in die Ferien, bilanzierte Wasserwachts-Chef Huber. Besonders die "Seepferdchen" müssten aber weiter mit der Familie trainieren, um sich gut über Wasser halten zu können. In einigen Orten soll "Bayern schwimmt" noch bis in den Herbst fortgesetzt werden, da wegen der teils großen Nachfrage nicht alle Schüler einen Platz bekamen. Für das kommende Jahr ist bereits eine Wiederholung geplant, das Training ist dann für die Woche von 13. bis 17. Juli angesetzt.

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SZ vom 25.07.2019 / wiw
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