Süddeutsche Zeitung

Weiden:Verurteilter Pfarrer wehrt sich gegen Entlassung aus dem Kirchendienst

Ein wegen sexuellen Missbrauchs verurteilter Pfarrer aus der nördlichen Oberpfalz hat Rechtsmittel gegen seine Entlassung aus dem Dienst der bayerischen Landeskirche eingelegt. Die Berufung sei fristgerecht bei der Disziplinarkammer eingelegt worden, sagte eine Rechtsreferentin der Landeskirche am Freitag. Bis Ende Dezember müsse sein Rechtsanwalt eine Begründung nachreichen, erläuterte sie weiter. Sollte dies erfolgen, sei als nächsthöhere Instanz die kirchliche Disziplinarkammer der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover zuständig. Solange das Urteil nicht rechtskräftig sei, erhalte der Pfarrer seine Bezüge weiter.

Am 14. September hatte die Disziplinarkammer der bayerischen Landeskirche entschieden, den Pfarrer und stellvertretenden Dekan endgültig aus dem Dienst zu entlassen. Er war bereits im Dezember 2020 nach Bekanntwerden der staatsanwaltlichen Ermittlungen vorläufig vom Dienst in Wirbenz und im Dekanat Weiden suspendiert worden. Im Juni 2021 hatte das Amtsgericht Weiden einen Strafbefehl mit einer Freiheitsstrafe von elf Monaten auf Bewährung gegen den Pfarrer erlassen. Ihm wurde sexueller Missbrauch unter Ausnutzung eines Beratungsverhältnisses zur Last gelegt. Dem Pfarrer wurde vorgeworfen, die Situation gegenüber einer volljährigen jungen Frau ausgenutzt zu haben.

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