Süddeutsche Zeitung

Warnstreik:Königs- und Tegernsee ohne Schiffsverkehr

Zwei von Bayerns schönsten Seen werden an diesem Montag bestreikt: "Es fährt kein Schiff am Königssee", kündigte die Gewerkschaft Verdi am Wochenende an. Auch am Tegernsee ruht der Linienverkehr. Wie Norbert Flach, der stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiter, erklärte, werde es zudem auf dem Ammersee und dem Starnberger See zu starken Beeinträchtigungen im Linienverkehr kommen, nachdem am Freitag die Verhandlungen um höhere Löhne bei der bayerischen Seenschifffahrt geplatzt waren. "Der Tarifkonflikt kann schnell beendet werden, den Schlüssel dazu hält aber Finanzminister Markus Söder in der Hand", sagte Flach.

Verdi hat die Beschäftigen der Seenschifffahrt-GmbH zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Zugleich forderte die Gewerkschaft jene Mitarbeiter der Seenschifffahrt zu einem Solidaritätsstreik auf, die direkt beim Freistaat angestellt sind. Ursprünglich waren einmal alle Arbeitnehmer der Seenschifffahrt in Bayern unter dem Dach der staatlichen Schlösser- und Seenverwaltung. Doch 1997 übernahm dann die vom Finanzministerium neu gegründete GmbH die meisten Beschäftigten. Seitdem werden diese laut Verdi unter dem Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt. Der gilt nur noch für die "Altbeschäftigten" der staatlichen Schlösser- und Seenverwaltung. "Das muss ein Ende haben", forderte Flach. Deshalb sei der Warnstreik jetzt "unausweichlich".

Das Finanzministerium bestätigte am Sonntag die Betriebsausfälle. Eine Sprecherin erklärte, man sei "überrascht und ein wenig enttäuscht" über die Arbeitsniederlegung, die ausgerechnet in der Ferienzeit die Touristen treffe. Norbert Flach betonte, dies sei nicht das primäres Ziel der Gewerkschaft Verdi gewesen - aber die harte Haltung der Arbeitgeber lasse keine andere Vorgehensweise zu.

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SZ vom 03.08.2015 / dm/dpa
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