Süddeutsche Zeitung

Vorwurf der Tierquälerei:Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Aschaffenburger Schlachthof

Vergangene Woche hatten Aktivisten schwerwiegende Tierschutzverstöße in dem Betrieb öffentlich gemacht.

Nach Vorwürfen gegen einen Schlachthof in Aschaffenburg hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts der quälerischen Tiermisshandlung aufgenommen. Dies teilte ein Behördensprecher am Montag mit. Angaben zu den verdächtigten Personen machte er nicht. Zuvor hatte die Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) den Betrieb des Schlachthofs vorerst untersagt. Die Behörde hatte Videomaterial von einer Tierrechtsorganisation erhalten.

Aus diesem Material hätten sich Anhaltspunkte für teils schwerwiegende Tierschutzverstöße im Schlachtprozess ergeben, hieß es. Daraufhin sei eine unangekündigte Kontrolle der KBLV erfolgt sowie eine Durchsuchung im Auftrag der Staatsanwaltschaft. Der Schlachthof ließ eine Anfrage zunächst unbeantwortet.

Mehreren Beschäftigten des Schlachthofs wurde von der KBLV untersagt, weiter bei der Betäubung oder Tötung von Tieren tätig zu sein. Die Schlachtung darf den Angaben zufolge erst wieder aufgenommen werden, wenn gewährleistet werden kann, dass alle tierschutzrechtlichen Vorgaben durchgehend eingehalten werden. Die KBLV muss dazu die Freigabe erteilen. Wann dies der Fall sein werde, sei offen, teilte ein Sprecher am Montag mit.

Der Betrieb zur Schlachtung von Schweinen und Rindern ist nach Angaben der KBLV zuletzt im April dieses Jahres kontrolliert worden. Dabei seien "keine schwerwiegenden tierschutzrechtlichen Verstöße" festgestellt worden.

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