Statistik: Wirte haben es schwer

Trotz Corona-Lockerungen hat Gastronomie hohe Einbußen

Es geht aufwärts - ein bisschen: Bayerns Wirte haben im Juni von der Lockerung der Corona-bedingten Einschränkungen ein wenig profitieren können. Das teilte das Statistische Landesamt am Mittwoch mit. Insgesamt aber leide die Branche weiter stark unter der Corona-Krise. Demnach machte die Gastronomie zuletzt preisbereinigt 38,5 Prozent weniger Umsatz als im Juni 2019. Besonders hart traf es Betriebe, die sich auf den "Ausschank von Getränken" konzentrieren: Bars und Kneipen mussten ein Minus von 64,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat hinnehmen. In der Folge trennten sich viele von Personal, 52 Prozent weniger Teilzeitbeschäftigte verzeichnet die Statistik hier. Auch Caterer klagten mit 48,8 Prozent über hohe Umsatzrückgänge. Rechnet man zur Gastronomie die verwandten Beherbergungsbetriebe hinzu, verschärft sich das Problem: Das gesamte Gastgewerbe lag im Juni 44 Prozent im Minus. Vor allem Hotels hat die Krise zugesetzt, sie konnten erst zu Pfingsten öffnen. Die Statistik schlüsselt sie nicht näher auf, aus der Branche indes hört man unterschiedliche Rückmeldungen. Während Erlebnishotels angeben, sie könnten ihre Zimmer doppelt vermieten, scheint das Geschäft für Wellnesshotels eher schleppend zu laufen.

Viele Betriebe hoffen nun, dass auch Juli und August zumindest halbwegs gute Einnahmen bringen. Inwiefern das am Ende reichen wird, ist schwer zu prognostizieren. Laut einer bundesweiten Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbands sehen sich knapp 60 Prozent der befragten Betriebe in ihrer Existenz gefährdet. Mit Spannung erwartet die Branche zudem für Mitte September ein Urteil des Landgerichts München: Allein dort waren bis Ende Juli fast 40 Klagen von Gastronomen eingegangen, die im Frühjahr aufgrund der Corona-Auflagen schließen mussten - und deren Versicherungen bislang eine Entschädigung verweigerten.