Süddeutsche Zeitung

Ruhestand:Würzburgs Bischof beendet Amtszeit

Papst nimmt Rücktrittsgesuch von Friedhelm Hofmann an

Das Bistum Würzburg bekommt einen neuen Bischof. Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch des Amtsinhabers Friedhelm Hofmann angenommen. Das teilten das Bistum und der Vatikan am Montag mit. Damit ist die Amtszeit des 75-Jährigen beendet. Hofmann hatte am Sonntag noch sein 25. Bischofsjubiläum gefeiert und geht jetzt in den Ruhestand. Bis zur Wahl eines sogenannten Diözesanadministrators wird das Bistum nun vom dienstältesten Weihbischof, dem 69 Jahre alten Weihbischof Ulrich Boom, geleitet. Die Wahl durch das Würzburger Domkapitel muss innerhalb von acht Tagen abgeschlossen sein.

Wer neuer Bischof wird, entscheidet der Papst. Im bayerischen Konkordat, dem Staatskirchenvertrag zwischen dem Heiligem Stuhl und dem Freistaat, heißt es: "In der Ernennung der Erzbischöfe und Bischöfe hat der Hl. Stuhl volle Freiheit." Aber Franziskus bekommt Entscheidungshilfen: Die Würzburger Domkapitulare, die bayerischen Domkapitel und die Bischofskonferenz schicken die Namen geeigneter Kandidaten nach Rom. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers dauert es meist ein knappes Jahr.

Das Kirchenrecht schreibt vor, dass ein Bischof mit Vollendung des 75. Lebensjahres seinen Amtsverzicht vorschlägt. Der Papst entscheidet, ob er diesen dann annimmt. Friedhelm Hofmann war 13 Jahre lang Bischof in Würzburg. Zuvor war er als Weihbischof in Köln für Düsseldorf zuständig. In seiner Amtszeit hatte er die Diözese Würzburg umgebaut und aus 610 Pfarreien und Kuratien 167 Pfarreiengemeinschaften und zehn Großpfarreien gemacht. Er war Vorsitzender der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz, wirkte an der Überarbeitung der Einheitsübersetzung der Bibel mit und leitete das diözesanübergreifende Projekt für das neue Gebets- und Gesangbuch der katholischen Kirche.

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Quelle:
SZ vom 19.09.2017 / dpa
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