Süddeutsche Zeitung

Nach Straßenbahn-Unfall in Augsburg:Staatsanwalt ermittelt gegen Lkw-Fahrer

Es war wohl die Unachtsamkeit eines Lkw-Fahrers: Bei einer Kollision mit einer Straßenbahn sind mindestens 48 Menschen verletzt worden, 22 von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Fahrer.

Nach dem Straßenbahn-Unfall mit 48 Verletzten in Augsburg ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. Es sei ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den 30-jährigen Fahrer des Lastwagens eingeleitet worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Staatsanwaltschaft habe ein Sachverständigengutachten in Auftrag gegeben.

Der Lkw-Fahrer war am Montag gegen Abend beim Abbiegen offenbar aus Unachtsamkeit mit einer Tram zusammengestoßen. Dabei wurden 48 Fahrgäste verletzt, vier von ihnen schwer. 22 Verletzte mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Insgesamt befanden sich knapp 100 Personen in der Straßenbahn.

Zum Unfall führte offenbar eine Unachtsamkeit des Lastwagenfahrers: Der 30-Jährige fuhr beim Rechtsabbiegen Polizeiangaben zufolge mit seinem Fahrzeug trotz herannahender Straßenbahn auf die Schienen. Deren Fahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Die Bahn schrammte am Führerhaus des Lastwagens entlang, dabei ging ein Großteil der Fensterscheiben zu Bruch. Zahlreiche Fahrgäste erlitten Schnittverletzungen. Ob sich Kinder unter den Verletzten befinden, konnte zunächst nicht geklärt werden.

Ein Kriseninterventionsteam kümmerte sich um die Fahrgäste. Insgesamt wurden 71 Menschen vom Rettungsdienst versorgt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Darunter waren neben den Verletzten auch Fahrgäste, die einen Schock erlitten haben - auch der 30 Jahre alte Unfallverursacher sowie der 41 Jahre alte Straßenbahnfahrer. Das Areal wurde weiträumig abgesperrt.

Weil sich der Unfall auf einer Nebenstraße ereignete, blieben die entstandenen Staus relativ übersichtlich, sagte der Polizeisprecher. Ein Gutachter war den Angaben zufolge noch am Abend vor Ort.

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dapd
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