Süddeutsche Zeitung

Modellbau-Affäre:Ermittlungen im Fall Haderthauer wohl Ende September abgeschlossen

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Von Dietrich Mittler, München

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München II gegen Christine und Hubert Haderthauer wegen Betrugs und Steuerhinterziehung nähern sich offenbar ihrem Ende. Wie aus einem der Süddeutschen Zeitung vorliegenden Dokument hervorgeht, ist - so wie es sich derzeit darstellt - womöglich bis Ende September, Anfang Oktober mit dem Abschluss der Ermittlungsarbeit zu rechnen. Die Auswertung von Geschäftsunterlagen und Konten sei abgeschlossen. Auch bereiteten die mit dem Fall befassten Augsburger Steuerfahnder sowie die Kripobeamten in Erding ihren Abschlussbericht vor.

Bereits 2013, als gerade die sogenannte Modellbau-Affäre an Fahrt aufnahm, hatten die Staatsanwälte ein Ermittlungsverfahren eingeleitet (Aktenzeichen 68 Js 41610/13). Ein früherer Geschäftspartner der Haderthauers - der im Elsass lebende Geschäftsmann Roger Ponton - fühlt sich von dem Ehepaar "arglistig" getäuscht, was die Einnahmen aus der einst gemeinsam geführten Firma "Sapor Modelltechnik" betrifft.

Zum Betrugsverdacht kam der Verdacht auf Steuerhinterziehung hinzu

Diese vertrieb exklusive Oldtimer-Modelle, die von psychisch kranken Straftätern im Rahmen ihrer Arbeitstherapie hergestellt worden waren. Zug um Zug wurden die Ermittlungen ausgeweitet, und zum Betrugsverdacht reihte sich in der Folge auch der Verdacht auf Steuerhinterziehung.

Politisch hatte das von der Landtagsopposition leidenschaftlich kritisierte Geschäftsgebaren von Christine Haderthauer sowie auch ihr Umgang mit der Affäre erhebliche Folgen: Anfang September 2014 trat sie als Chefin der Staatskanzlei zurück. Damals erklärte Haderthauer, dass sie die juristischen Vorwürfe gegen ihre Person "vollständig ausräumen" könne. Ob auch die ermittelnden Staatsanwälte davon ausgehen, dass sämtliche Vorwürfe haltlos sind, dürfte sich bald zeigen. Allerdings, so heißt es einschränkend, stehen offenbar noch die Ergebnisse von Auslandsermittlungen aus. Mit den Kollegen in Großbritannien und den USA stehe man hier in enger Verbindung. Überdies müssten auch noch einzelne Zeugen vernommen werden.

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Quelle:
SZ vom 14.08.2015
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