Süddeutsche Zeitung

Ministerium überprüft Abitur:Rektor soll Noten geschönt haben

25 von 27 Schülern fielen in Schweinfurt durchs Abitur. In Coburg untersucht das Kultusministerium nun Gegenteiliges: Der Rektor eines Gymnasiums soll die Deutschnoten der Abiturienten verbessert haben. Aus pädagogischen Gründen.

Das Kultusministerium überprüft derzeit das Abitur an einem Coburger Gymnasium. Bei den Korrekturen der Prüfungen am Casimirianum könnten die Ergebnisse geschönt worden sein. Man habe entsprechende Hinweise bekommen, sagte ein Ministeriumssprecher. Bis Ende der Woche wollen die Experten nun die Abiturprüfungen durchsehen.

Allerdings müssen die 30 Einser-Abiturienten und alle anderen Absolventen keine schlechtere Benotung fürchten, wie der Sprecher versicherte: Die Schüler genießen Vertrauensschutz, ihre Abiturnoten können nicht nachträglich geändert werden. Welche Folgen sich für die Schule ergeben könnten, hänge von den Ergebnissen der Überprüfung ab.

Schulleiter Burkhard Spachmann räumte ein, dass er als Drittkorrektor Nachjustierungen im Fach Deutsch vorgenommen habe, da die Korrektur aus fachlicher Sicht sehr penibel gewesen sei und das in der Beurteilung aus pädagogischer Sicht zu einer Schieflage geführt habe. Ob das angemessen war, soll nun die Überprüfung zeigen. Die Schule arbeite konstruktiv mit, teilte der Ministeriumssprecher mit.

Mit dem Fall Coburg sorgt schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen eine Abiturprüfung in Bayern für Aufregung. In Schweinfurt musste inzwischen eine private Fachoberschule ihren Betrieb einstellen, weil dort 25 von 27 Prüflingen durchs Abitur gefallen waren.

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dpa/SZ/kaa
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