Süddeutsche Zeitung

Mehrere übereinstimmende Berichte:Kemptener Dschihadist in Syrien gestorben

Der Allgäuer Islamist Erhan A. ist offenbar tot. Wie mehrere deutsche Dschihadisten übereinstimmend berichteten, starb der Kemptener in der syrischen Provinz Latakia. Auf Twitter wurden Fotos geteilt, die den Leichnam des jungen Mannes zeigen sollen. Erhan A. hatte 2014 für Aufsehen gesorgt, als er in einem Interview mit dem SZ-Magazin offen von der Terrorgruppe "Islamischer Staat" geschwärmt und davon fantasiert hatte, dass man alle Homosexuellen umbringen könnte. Er sagte außerdem: "Ich würde sogar meine Familie töten, wenn sie sich gegen den Islamischen Staat stellt." Die bayerische Regierung ließ ihn daraufhin in die Türkei abschieben; ausgerechnet in jenes Land also, das für seine durchlässigen Grenzen Richtung Syrien berüchtigt ist. Die Opposition sprach von "Terrorexport". Tatsächlich tauchte Erhan A. bereits einige Wochen später im Kriegsgebiet auf. Der SZ schrieb er von dort: "Bayern hat für mein Ticket gezahlt und jetzt kann ich den Dschihad hier führen."

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SZ vom 16.08.2016 / fo
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