Süddeutsche Zeitung

Landtag:Verfassungsschutz im Unterholz

Sie observierten einen Islamisten - und wollten Einlass in den Landtag. Doch die zwei Männer scheiterten an den Pförtnern. Nicht die einzige Pannne.

A. Ramelsberger

An der Pforte des bayerischen Landtags sind am Freitag zwei Herren erschienen, die mit einem Dienstausweis wedelten. Doch so einfach ließ sie der Pförtner nicht in das Gebäude hinein.

Ihren Namen wollten die Herren nicht sagen, auch nicht, wohin sie wollten, berichtet der Bayerische Rundfunk. "Dann kommen's auch nicht rein", beschied der Pförtner und holte die Polizei - denn die Herren hatten sich hinter eine Tanne und ein Trambahnhäuschen zurückgezogen.

Als dann Landtagsvizepräsident Franz Maget vorbeikam, verfolgte er zusammen mit einer Polizistin die beiden Herren ins Unterholz. Es stellte sich heraus: Zwei Verfassungsschützer waren bei der Arbeit. Sie observierten einen Islamisten. Der sollte angeblich im Landtag arbeiten. Da kamen sie nicht rein.

Und dann, so stellte sich später heraus, hatten sie auch noch den falschen Islamisten observiert. Manchmal hat man einfach Pech.

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Quelle:
SZ vom 23.10.2010
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