Landshut:Streng geschützter Jung-Uhu erschossen
Die Serie von Tötungen seltener Wildtiere reißt nicht ab: Vor wenigen Tagen hat ein Spaziergänger an einem Waldrand im Landkreis Landshut den Kadaver eines Jung-Uhus gefunden. Der Spaziergänger verständigte den Vogelschutzbund LBV, der den toten Raubvogel sicherstellte.
Bei Röntgen-Untersuchungen entdeckten Tierärzte zwei Einschüsse im Nacken und an einem Bein des Tieres. Es war mit einem Schrotgewehr getötet worden. Der LBV hat Anzeige erstattet. "Erneut haben wir es mit einem Angriff gegen eine geschützte Art zu tun", sagt LBV-Chef Norbert Schäffer. "So eine vorsätzliche Straftat muss streng geahndet werden."
Keine der illegalen Wildtier-Tötungen ist aufgeklärt
In der Region Landshut gibt es nur fünf Uhu-Reviere, dieses Jahr war aber nur eines besetzt. Aus ihm stammt das erschossene Jungtier. LBV-Mitglieder hatten den Vogel vor wenigen Wochen beringt. Er hatte zwei Geschwister, derzeit ist unklar, was mit ihnen ist.
Das Uhu-Revier liegt inmitten eines Jagdreviers, in dem bereits früher Greifvögel vergiftet und illegal gefangen worden sind. Der Spaziergänger, der jetzt den Uhu-Kadaver fand, war bereits am Vortag misstrauisch geworden, als er mitten am Vormittag drei Schüsse in dem Gebiet hörte. Die neuerliche Straftat reiht sich ein in eine ganze Serie illegaler Tötungen von Greifvögeln, Luchsen und anderen Wildtieren in diesem Jahr. Keine von ihnen ist bisher aufgeklärt worden. "Die Politik muss endlich handeln", sagt Schäffer, "wir brauchen eine Spezialeinheit, die diese Straftaten professionell verfolgt."