Süddeutsche Zeitung

Kreis Garmisch:Neue Aktion gegen Olympia

Oberammergau hat sich schon gegen die olympischen Winterspiele gewehrt. Jetzt startet ein Bündnis in Garmisch eine Unterschriftenkampagne.

Katja Riedel

Seit Montag liegen sie im Landkreis Garmisch-Partenkirchen aus und stehen im Internet: die Unterschriftenlisten, mit deren Hilfe das Bündnis Nolympia ein Stimmungsbild aus der Marktgemeinde zeichnen will. Zugleich soll so die Zahl angeblich olympiabegeisterter Werdenfelser widerlegt werden, die die Bewerbungsgesellschaft für München 2018 veranschlagt - 70 Prozent nämlich.

Während die Bewerbungsgesellschaft davon ausgeht, dass die Mehrheit der Garmischer für die Spiele in ihrem Ort sind, gehen die Kritiker, die in den vergangenen Tagen bekundet haben, die Bewerbung kippen zu wollen, vom Gegenteil aus. Unterschreiben können auch Bewohner anderer Gemeinden - Unterzeichner aus Garmisch-Partenkirchen sollen aber gesondert ausgewertet und angeschrieben werden. Vermutlich Ende August sollen sie erneut unterzeichnen, um in der Gemeinde ein Bürgerbegehren zu erzwingen.

In Oberammergau hatten die Initiatoren eines solchen Begehrens die nötigen Stimmen schnell zusammen. Die Bewerbungsgesellschaft hatte sich darauf - und nach dem Widerstand von Landwirten, ihre Grundstücke zur Verfügung zu stellen - ein Ersatzgelände bei Ohlstadt gesucht. Auch in Garmisch wird derzeit mit etwas mehr als 20 Eigentümern verhandelt. Die Gespräche gestalten sich dem Vernehmen nach schwierig. Sollten diese scheitern, stünde die Münchner Kandidatur vor dem Aus.

Am Montag kam die Spitze des Olympiagegner-Bündnisses nach Garmisch. Dabei waren auch der Grünen-Landeschef Dieter Janecek und der Landtagsgrüne Ludwig Hartmann. Sie vermeldeten nicht nur den Start ihrer Aktion - sie trafen außerdem die Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestags, Eva Bullig-Schröter (Linke). Die war nach Garmisch gereist, um sich über die Situation der Bewerbung zu informieren.

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Quelle:
SZ vom 13.07.2010
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