Süddeutsche Zeitung

Interne Gründung:Neue Gruppe in AfD will gemäßigt auftreten

In Bayern gründet sich eine gemäßigte Interessengemeinschaft der AfD. Sie heißt "Alternative Mitte", will sich von rechten Äußerungen wie "Deutschland den Deutschen" abgrenzen und die bürgerliche Mitte ansprechen. "Unsere Außenwirkung ist eine Katastrophe. 82 Prozent der Wahlbürger halten uns für Rechtsextreme", sagt Dirk Driesang, einer von fünf Sprechern der Interessengemeinschaft. Diese stehe für die Prinzipien der Verfassung und lehne jede Ideologisierung ab, wie es in einer Erklärung heißt. Sie will ein Gegengewicht sein zur rechtslastigen Parteigruppierung "Flügel". Eine Kampfansage an den Landesvorstand sei die Neugründung aber nicht, sagt Driesang, auch kein Zeichen für eine Spaltung. "Vielleicht hätte man das besser kommunizieren müssen", sagt er. Der Landesvorstand wurde über die Gründung nicht informiert. Driesang sitzt im Bundesvorstand und gilt als einer der schärfsten Kritiker des sehr rechtslastigen Thüringer Landeschefs Björn Höcke. Bei den bayerischen Listenaufstellungen für den Bundestag verlor Driesang gegen einen "Flügel"-Vertreter. Wie viele Mitglieder die neue Interessengemeinschaft bis jetzt hat, will er nicht sagen.

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SZ vom 11.07.2017 / nell
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