Süddeutsche Zeitung

Fragwürdige Behandlungsmethoden:Klinikum Bayreuth entlässt Chefarzt der Kardiologie

Am Klinikum Bayreuth soll es immer wieder zu schweren Behandlungsfehlern gekommen sein. Nun muss der Chefarzt der Kardiologie gehen - ihm wird Profitgier vorgeworfen.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr möglich

Im Skandal um mutmaßliche Fehlbehandlungen am Klinikum Bayreuth ist dem Chefarzt der Kardiologie gekündigt worden. Aufsichtsrat und Zweckverband hätten entschieden, das Arbeitsverhältnis mit dem Mediziner zu beenden, teile das Klinikum mit. Aus dem Bericht einer Expertenkommission hätten sich "erhebliche Verdachtsmomente" ergeben, die eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr zuließen.

Dem Chefarzt war vorgeworfen worden, medizinisch unnötige Behandlungen angeordnet zu haben, um den Profit des Klinikums zu steigern. Laut Gutachten wurden in der Klinik immer wieder künstliche Herzklappen mit einer teuren Methode implantiert, obwohl es dafür keinen medizinischen Grund gab.

Weitere Vorwürfe gegen das Klinikum

Das Klinikum steht auch wegen mutmaßlicher Mängel in anderen Bereichen in der Kritik. Im vergangenen Sommer wurde publik, dass es Fehlbehandlungen in der Geburtshilfe, der Kinderklinik und auf der Intensivstation gegeben haben soll. Allerdings haben zwei Expertenkommissionen die Vorwürfe in dieser Form bislang nicht bestätigt, was die Intensivstation betrifft, hieß es, es habe zwar Verfehlungen gegeben, diese seien allerdings eher auf Mängel in der internen Kommunikation zurückzuführen.

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