Süddeutsche Zeitung

Luftfahrt:Chinesische Flugtaxis für Augsburg

Das Start-up AutoFlight eröffnet einen Europa-Standort - neues Fluggerät inklusive.

Von Maximilian Gerl, Augsburg

Das chinesische Flugtaxi-Start-up AutoFlight will in Augsburg seinen ersten europäischen Standort gründen. Am Flughafen sei der Aufbau eines neuen Forschungss- und Zertifizierungszentrums geplant, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Details will AutoFlight an diesem Dienstag vorstellen. Vorrangiges Ziel soll die Zertifizierung des Flugtaxis "Prosperity I" sein: ein elektrisch angetriebener Senkrechtstarter mit einer Reichweite von rund 250 Kilometern sowie Platz für einen Piloten und drei Fluggäste. Bis voraussichtlich 2025 soll dessen Zertifizierung abgeschlossen sein. Daneben plant AutoFlight in Europa weitere Standorte - auch für "Test- und Demonstrationsflüge".

Der Großraum Augsburg gilt als ein Zentrum des Flugzeugbaus: Airbus betreibt in Manching ein Luftfahrtzentrum und ließ dort den Prototyp des sich in Entwicklung befindenden Flugtaxis "City-Airbus" steigen. Zuletzt aber machte die Branche in der Region vor allem mit Stellenabbau und Umstrukturierungen von sich reden. Die Gewerkschaft IG Metall rief deshalb mehrmals zu Warnstreiks auf, so im Dezember im Kampf um "die künftige Struktur von Airbus Operations und Premium Aerotec".

So gesehen droht den Plänen von Airbus nun Konkurrenz vor der eigenen Haustür. AutoFlight hat nach eigenen Angaben in China autonom fliegende Senkrechtstarter entwickelt, darunter Frachtdrohnen und andere unbemannte Vehikel. Nun sieht man sich offensichtlich bereit für den Bau eines bemannten Flugtaxis. An solchen forschen auch Lilium im Münchner Umland und Volocopter im baden-württembergischen Bruchsal.

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