Süddeutsche Zeitung

Drohende Abschiebung:Aufschub für bosnischen Retter

Der Bosnier Ćazim Makalić, seine Frau Emina und ihr Sohn Dženan müssen nun doch nicht sofort ausreisen. "Die Familie Makalić darf in Deutschland bleiben, bis ihre Eingabe im Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags behandelt worden ist", sagt Ludwig Niederberger, einer der Fürsprecher der bosnischen Familie.

Das Schicksal der Flüchtlinge hat bereits für Schlagzeilen gesorgt. Ohne Ćazim Makalićs Eingreifen wäre die in seiner bosnischen Heimat wie eine Sklavin gehaltene Deutsche Bettina S. womöglich heute noch in der Hand der Peiniger, die die junge Frau jahrelang geschlagen und misshandelt hatten. So musste Bettina S. im Schweinestall schlafen und Tierfutter essen. Erst als Ćazim Makalić bei der Polizei Druck machte, schritt diese ein.

Makalic hatte aber nicht damit gerechnet, dass die Peiniger von Bettina S. einen Auftragskiller auf ihn und seine Familie ansetzen würden. Seinem Sohn Dženan, der gerade einmal sieben Jahre alt war, wurde ein Messer an den Hals gesetzt, was für den Buben gravierende psychische Folgen hatte. Die Familie floh nach Bayern. Doch statt Hilfe zu bekommen, droht ihr nun die Abschiebung.

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SZ vom 04.04.2016 / dm
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