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Drei Modelle zur Auswahl:Polizisten bekommen neue Dienstwaffen

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Die bayerische Polizei bekommt neue Dienstpistolen. Von 2019 an sollen die Waffen angeschafft werden. Das alte Modell P7 aus dem Hause Heckler & Koch hat ausgedient: Es wird seit 2008 nicht mehr produziert. Ersatzteile und neue Pistolen können deswegen kaum noch beschafft werden. Im Juni startet ein europaweites Ausschreibungsverfahren für das neue Modell. "Wir rechnen mit rund 30 Millionen Euro Gesamtkosten", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch in München. Die Anforderungen sind laut Herrmann ein möglichst geringes Gewicht, eine einfache Bedienung und eine flexible Anpassung des Griffstücks. Bisher gebe es drei Pistolen, die dafür in Betracht kämen. Dies seien die P320 der Firma Sig Sauer, die SFP9 von Heckler & Koch und die PPQ des Herstellers Walther.

Alle drei sind leichter und handlicher als die P7. Außerdem verfügen sie mit 15 Patronen über ein größeres Magazin - das Magazin der P7 fasst nur acht. Ein größeres Magazin sei vor allem in einer möglichen terroristischen Bedrohungslage wichtig, sagte Herrmann.

Derzeit gibt es etwa 33 500 Waffenträger bei der bayerischen Polizei. Doch von der neuen Pistole sollen gleich 40 000 Stück produziert werden. Das erklärt Herrmann mit dem steigenden Bedarf: "Unser Sicherheitskonzept sieht vor, in den nächsten vier Jahren 2000 neue Stellen für die bayerische Polizei zu schaffen." Welche Waffen ins Rennen kommen, entscheiden Fachleute des Polizeitechnischen Instituts der Hochschule der Polizei. Sie bilden eine Projektgruppe, die sich um die Einführung der neuen Dienstwaffen kümmern soll. Geleitet wird das Expertenteam vom oberfränkischen Polizeipräsidenten Alfons Schieder. Doch auch die bayerischen Polizisten haben ein Mitspracherecht. In Schießanlagen dürfen sie die relevanten Modelle testen. Zudem sollen sie verschiedene Holster ausprobieren. Die Meinung der Beamten werde in den Entscheidungsprozess einfließen, sagte Herrmann. Was mit den alten Dienstpistolen geschieht, dafür soll ebenfalls ein Konzept erarbeitet werden.

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Quelle:
SZ vom 06.04.2017 / dpa
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