Süddeutsche Zeitung

Bus-Unglück auf A 9:Busfahrer als Unfallverursacher unter Verdacht

Nach dem Bus-Unglück auf der Autobahn 9 in Nordbayern steht allein der gestorbene Busfahrer als möglicher Verursacher im Fokus der Fahnder, gegen andere Personen wird nicht ermittelt. Der Firmensitz des Busunternehmens in Sachsen sei durchsucht worden, teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Hof mit.

In dem Zusammenhang seien Unterlagen in Bezug auf den Reisebus und die beiden Busfahrer sichergestellt worden. Ob ein technischer Defekt eine Rolle gespielt haben könnte, sagten die Ermittler zunächst nicht.

Zwischen den Anschlussstellen Münchberg-Süd und Gefrees war am Montag ein Reisebus mit 48 Menschen an Bord auf einen Sattelzug aufgefahren und sofort in Brand geraten. 18 Menschen starben in den Flammen, darunter der Fahrer. Von den 30 Verletzten hätten sieben Leichtverletzte die Krankenhäuser wieder verlassen, teilten die Ermittler weiter mit. Bei drei der 23 Opfer, die noch in den Kliniken behandelt werden, bestehe weiterhin Lebensgefahr. Der Fahrer des Lastwagens blieb unverletzt.

Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Zwei Sachverständige für Verkehrsunfälle und Brände hätten keine Hinweise darauf gefunden, dass der Reisebus bereits vor dem Aufprall auf den Anhänger gebrannt hat. "Vieles spricht dafür, dass bei dem Bus erst aufgrund der Kollision mit dem Anhänger Feuer ausgebrochen ist", hieß es.

Die meisten betroffenen Angehörigen sind inzwischen verständigt worden. Notfallseelsorger begleiten die Polizei.

Die Polizei klärt derzeit mit den Einsatzkräften, ob Verkehrsteilnehmer Rettungskräfte beim Einsatz behindert haben. Sollte sich ein Anfangsverdacht ergeben, will die Polizei weiter ermitteln.

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