Süddeutsche Zeitung

Bischofskonferenz:Kardinal Marx kontert Söders Kritik

Kardinal Reinhard Marx hat sich energisch gegen Äußerungen des bayerischen Finanzministers Markus Söder (CSU) gewandt, wonach sich die Kirche aus der Politik heraushalten solle. Zwar seien die Bischöfe keine Politiker, doch viele Christen seien in der Politik tätig, denn die Gestaltung der Welt gehöre zum christlichen Auftrag, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Freising. Diese Gestaltung müsse sich an Grundprinzipien messen lassen. Markus Söder, der evangelisch ist und außerdem der bayerischen Landessynode angehört, hatte jüngst in einem Interview gesagt: "Der Staat soll sich um seine Angelegenheiten kümmern, die Kirche um ihre." Kardinal Marx entgegnete, diese Aufteilung sei nicht im Sinne der katholischen Soziallehre. Der Münchner Erzbischof erinnerte zugleich daran, dass Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zusammengehörten. CSU-Politiker Söder hatte gesagt, im Gegensatz zur Kirche könne der Staat nicht immer barmherzig sein, sondern müsse für nachvollziehbare Gerechtigkeit sorgen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3244434
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 11.11.2016 / KNA
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.