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Klimaerwärmung:Mehr als die Hälfte der Bayern besorgt über die aktuelle Trockenheit

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Laut einer Umfrage würden die meisten Menschen bei Wasserknappheit als erstes aufs Autowaschen verzichten.

Deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist besorgt über die aktuelle Trockenheit. Das hat jetzt eine repräsentative Umfrage des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) ergeben, die am Donnerstag veröffentlicht worden ist. In Bayern sind es demnach 54,9 Prozent, in Deutschland 54,7 Prozent. Außerdem befürworteten laut der Umfrage mehr als 63 Prozent der Bayern höhere Wasserentnahmeabgaben für Unternehmen, die viel Wasser verbrauchen. Im Fall von Wasserknappheit würde der Großteil (81,5 Prozent) aufs Autowaschen verzichten, um Wasser zu sparen.

"Das Bewusstsein über die zunehmend knappe Verfügbarkeit von Wasser ist auch in Bayern ausgeprägt", sagte der Vorsitzende des Bundes Naturschutz (BN), Richard Mergner, mit Blick auf die Ergebnisse. Der BN ist eine Tochterorganisation des BUND. "Zum Glück hat auch die Staatsregierung die Wichtigkeit des Themas erkannt, wie der runde Tisch zur Wasserknappheit vor zwei Wochen gezeigt hat. Wir hoffen auf eine ernsthafte Bearbeitung mit allen relevanten Akteuren - auch den Umweltverbänden, die bisher ausgeschlossen waren." Nach dem runden Tisch hatte die Staatsregierung ein überregional angelegtes Trinkwasserverteilnetz angekündigt, das Bayern vom Bodensee in Zukunft mit Wasser versorgen soll. Außerdem soll vom kommenden Jahr an ein Wassercent - also eine Abgabe auf die Entnahme von Grundwasser - eingeführt werden.

Für BN-Chef Mergner sind technische Lösungen wie das neue Trinkwasserverteilnetz nur die halbe Miete. "Das Wasser muss auch unter natürlichen Bedingungen in der Fläche gehalten werden", erklärte er. "Dazu müssen vor allem Aulandschaften renaturiert und Moore wiedervernässt werden." Die Einführung des Wassercents nannte Mergner "lange überfällig". Bayern ist neben Thüringen und Hessen das einzige Bundesland, das bisher auf eine solche Gebühr verzichtet.

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