Süddeutsche Zeitung

Oberfranken:Wegen zu feucht gelagerter Holzpellets: Drei Häuser evakuiert

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Hohe Kohlenmonoxid-Werte haben im Landkreis Bamberg einen größeren Rettungseinsatz ausgelöst. Gegen den Pellet-Lieferanten laufen nun Ermittlungen wegen Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung.

Zu feucht gelagerte Holzpellets haben in drei Häusern im Landkreis Bamberg überhöhte Kohlenmonoxidwerte freigesetzt und einen größeren Rettungseinsatz ausgelöst. Die Häuser in den Gemeinden Bischberg, Oberhaid und Viereth-Trunstadt mussten in der Nacht zu Montag zeitweise evakuiert werden, wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Bamberg-Land sagte. Eine 18-jährige Bewohnerin des Hauses in Bischberg wurde demnach mit Schwindelgefühlen und Kopfschmerzen vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Gegen die Verantwortlichen der Firma, die die drei Häuser mit den Pellets beliefert hatte, ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft nun wegen Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung. Nach ersten Erkenntnissen seien die Pellets zu feucht gewesen, sagte der Polizeisprecher. Dadurch habe sich offenbar ein Gärprozess in Gang gesetzt. "Das ist bei Holzpellets an sich normal. Aber die Kohlenmonoxidwerte waren deutlich zu hoch."

Am Sonntag gegen 18 Uhr rief ein Hausbewohner aus Bischberg nach Polizeiangaben zunächst einen Heizungstechniker an, weil die Holzpellets einen unangenehmen Geruch verströmten. Der Handwerker maß daraufhin eine Kohlenmonoxid-Konzentration, die deutlich über den zulässigen Grenzwerten lag.

Der Techniker verständigte die Feuerwehr, deren Messungen die erhöhten Giftwerte in der Luft bestätigten. Die Polizei Bamberg-Land fand schließlich heraus, dass dasselbe Unternehmen noch zwei weitere Häuser im Landkreis mit Holzpellets beliefert hatte.

Einsatzkräfte von Polizei und mehreren Freiwilligen Feuerwehren evakuierten anschließend alle drei betroffenen Wohnhäuser. Wie der Polizeisprecher sagte, saugten die Feuerwehrkräfte mit ihren Geräten die gefährlichen Pellets ab und lüfteten die Häuser gründlich. Nachdem sich die Kohlenmonoxidgefahr verflüchtigt hatte, konnten die Bewohner in ihre Häuser zurückkehren. Der Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst dauerte nach Angaben des Polizeisprechers bis in die frühen Morgenstunden.

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