Süddeutsche Zeitung

Streiks in Bayern:Wegen hoher Spritpreise: Busse fahren nicht

Bayerns Omnibusunternehmen rufen am Freitag zum Streik auf. Auch der Schülertransport ist betroffen. Viele Betreiber stecken in finanzieller Not.

Von Maximilian Gerl, München

Auch aufgrund hoher Spritpreise werden an diesem Freitagmorgen mancherorts Busse in den Depots bleiben: Der Landesverband der Bayerischen Omnibusunternehmen (LBO) hat zu Streiks aufgerufen. Viele familiengeführte Verkehrsbetriebe sähen "aufgrund der Dieselpreisexplosion und den pandemiebedingten Fahrgeldausfällen keinen anderen Ausweg mehr", teilte der Verband mit: Sie stünden vor der Zahlungsunfähigkeit. "Trotz angekündigter staatlicher Hilfen ist bislang kein Geld geflossen."

In mehreren Landkreisen sollen deshalb am Freitagmorgen Linien- und Schülerverkehre bis neun Uhr morgens nicht bedient werden. Die Protestaktion konzentriert sich auf eher ländlich geprägte Regionen in Ober- und Niederbayern; eine Liste der bestreikten Verbindungen hat der LBO im Netz veröffentlicht. Demnach fallen unter anderem in der Verkehrsgemeinschaft Rottal-Inn zahlreiche Linien aus. In Ergoldsbach (Landkreis Landshut) wird die Beförderung für mehrere Schulen bestreikt. Auch rund um Aschau am Chiemsee sowie in den Ortsverkehren von Burghausen und Bad Aibling ist mit Einschränkungen und Ausfällen zu rechnen.

Viele Busunternehmen klagen schon seit Monaten über steigende Kosten. Gespräche dazu mit Bund und Land blieben laut Branchenvertretern bislang ergebnislos. Auch vonseiten der Landkreise, die vielerorts den Regionalverkehr bestellen, komme insgesamt zu wenig Unterstützung. Viele Landkreise hätten die Not der Unternehmen noch nicht verstanden, sagte LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl. "Das Ende der Fahnenstange ist erreicht."

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