Süddeutsche Zeitung

Ermittlungen in Bayern:Mehr als 200 antisemitische Hetzbriefe verschickt - Fahndung nach Täter

Die Schreiben gingen an Kommunalpolitiker, Staatsanwälte, Richter, Mitarbeitende von Radiosendern aber auch an Organisationen wie Studentenverbindungen oder Burschenvereine. Die Polizei sucht weitere Geschädigte.

Ein Unbekannter hat bayernweit mindestens 200 Briefe mit antisemitischer Hetze verschickt. Die Kriminalpolizei ermittele - und suche weitere Geschädigte, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Donnerstag mit. Bereits seit November 2020 sende der unbekannte Täter maschinell erstellte Schreiben mit antisemitische Parolen. Unter anderem werde in den Hetzschriften der Holocaust geleugnet.

Bei den Empfängern handele es sich um scheinbar zufällig ausgewählte Menschen. Neben Kommunalpolitikern wurden Staatsanwälte, Richter, Mitarbeiter von Radiosendern aber auch Organisationen wie Studentenverbindungen oder Burschenvereine angeschrieben.

Dabei gestaltet sich die antisemitische Hetze immer gleich: Der Verfasser fordere in den Briefen dazu auf, den Inhalt weiterzuverbreiten. Aus ganz Bayern seien der Polizei bislang gut 200 Fälle bekannt. "Wir gehen aber von einer viel höheren Zahl an Briefen aus", sagte ein in diesem Fall beauftragte Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck.

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