Süddeutsche Zeitung

Gesundheit in Bayern:Bisher deutlich weniger Grippefälle in Bayern als im Vorwinter

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Die Influenzasaison hat begonnen - und im Freistaat sind die Fallzahlen sehr viel niedriger als im Winter das Vorjahres. Dafür gibt es Gründe.

In Bayerns sind seit Anfang Oktober deutlich weniger Grippefälle registriert worden als im Vorjahreszeitraum. Zum Stand 8. Januar 2024 hatten die Gesundheitsämter 3758 Fälle an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen gemeldet. Damit seien die bisherigen Zahlen der Saison 2023/2024 deutlich niedriger als die der vorherigen, wie ein Sprecher mitteilte: damals verzeichnete die Behörde im Vergleichszeitraum knapp 54 100 Fälle.

Als Grund für diese Entwicklung vermutet das LGL eine verbesserte Grundimmunität der Bevölkerung: In der Corona-Pandemie sei durch Masken und Abstand auch die Zirkulation anderer respiratorischer Viren reduziert worden. "Dies könnte auch zu Immunitätslücken bei anderen Atemwegserkrankungen geführt haben und erklärt den Nachholeffekt besonders in der vergangenen Saison", sagte der Sprecher. Doch auch andere Faktoren wie etwa die in den Vorjahren verbreiteten Subtypen seien ausschlaggebend für den Verlauf und die Schwere einer Influenzasaison.

Wie die Grippewelle nun in diesem Winter verläuft - dazu könne man keine Prognose abgeben. Über die Feiertage und zu Beginn des neuen Jahres seien die Praxen teilweise geschlossen gewesen und weniger Proben genommen worden. Entsprechend seien auch weniger Erregernachweise bei den Ämtern gemeldet worden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat den Beginn der Grippesaison in Deutschland auf Mitte Dezember 2023 datiert. Im Nationalen Referenzzentrum für Influenzaviren im RKI werden regelmäßig Proben von Patienten mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion untersucht. Laut den Experten spricht man vereinfacht gesagt dann vom Beginn der Grippewelle, wenn in jeder fünften Patientenprobe Influenzaviren nachgewiesen werden.

Eine Grippe macht sich oft durch einen plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber, Muskel- oder Kopfschmerzen bemerkbar, wie das RKI informierte. Häufig komme etwas später ein trockener Reizhusten dazu. Ein Drittel der Erkrankten habe nur milde, ein weiteres Drittel gar keine Symptome. Betroffene seien in der Regel fünf bis sieben Tage krank. Im Jahr 2022 hatte die Grippewelle bereits im November und damit ungewöhnlich früh begonnen. In den Jahren vor Corona begann sie laut RKI meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate.

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