Süddeutsche Zeitung

Cyber-Kriminalität:Kopf von Callcenter-Bande soll vor Gericht

Die Betrüger sollen Anleger um Millionen gebracht haben. Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg hat nun gegen den 34-jährigen "CEO" Anklage erhoben.

Eine internationale Bande von Anlagebetrügern soll mehrere Millionen Euro von deutschen und österreichischen Investoren abgezockt haben - bald könnte ein hochrangiges Mitglied vor ein deutsches Gericht gestellt werden. Gegen den 34 Jahre alten sogenannten "CEO" eines Callcenters im Kosovo sei Anklage erhoben worden, teilte die bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg angesiedelte Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) am Mittwoch mit. Das Landgericht Augsburg entscheidet nun, ob die Anklage zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet wird.

Dem 34-Jährigen wird gewerbs- und bandenmäßiger Betrug vorgeworfen, darauf steht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren. Die Bande soll mehrere Trading-Plattformen sowie ein Callcenter betrieben haben, von dem aus interessierten Anlegern vermeintliche Investitionen aufgeschwatzt wurden. Der 34-Jährige soll für einen Schaden von mehr als vier Millionen Euro bei deutschen und einigen österreichischen Geschädigten verantwortlich sein.

Bei Menschen aus dem englischsprachigen Raum erbeutete die Bande demnach eine Summe im zweistelligen Millionenbereich. Bayerische Ermittler hatten im März 2021 gemeinsam mit kosovarischen Kollegen achtzehn mutmaßliche Mitglieder der Gruppe festgenommen. Die Bande ging nach einem bekannten Muster vor. Die ZCB hat einen Schwerpunkt auf solche Cybertrading-Betrügereien und in den vergangenen Jahren mehrere Gruppierungen in Ost- und Südosteuropa ausgehoben.

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