Süddeutsche Zeitung

Sozialpolitik:Bayerns Bahnhofsmissionen fordern mehr Geld und Mitarbeiter

Ukraine-Krieg, Inflation und Energiekrise: Die wachsende Armut vieler Menschen belastet die kirchlichen Sozialdienste, die an zwölf Bahnhöfen im Freistaat stationiert sind.

Die zwölf Bahnhofsmissionen in Bayern werden zunehmend mit der wachsenden Armut der Menschen konfrontiert. Ihre Mitarbeiter bekämen unmittelbar die Folgen von Ukraine-Krieg, Inflation und Energiekrise zu spüren, steht im aktuellen Newsletter des Informationsdienstes der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen in Bayern. Immer mehr Lebensmittel müssten an Hilfesuchende ausgegeben werden.

Dazu kommt laut dem Leiter der Würzburger Bahnhofsmission, Michael Lindner, der wachsende Gesprächsbedarf von Besucherinnen und Besucher, die Existenzängste hätten, psychisch angeschlagen oder erkrankt seien. Weitere Herausforderungen dürften die demografische Entwicklung, das Deutschlandticket und die angestrebte Verkehrswende mit sich bringen, heißt es. Nach den Corona-Beschränkungen der Vorjahre sei zudem damit zu rechnen, dass in Zukunft wieder mehr Reisende Unterstützung benötigten.

Damit die Bahnhofsmissionen im Freistaat nachhaltig gesichert werden könnten, müsse dieser Dienst für Menschen in Not und Reisende personell wie finanziell angemessen ausgestattet werden, heißt es in dem Newsletter. Die Träger der bayerischen Bahnhofsmissionen, IN VIA und Diakonie, fordern angemessene kommunale Zuschüsse und eine "kontinuierliche, nachhaltige Basisfinanzierung" durch den Staat.

Nötig sei auch eine hauptberufliche Ehrenamtskoordination für jede Bahnhofsmission sowie auf Landesebene. Die Bahnhöfe sollten zudem über ihr Management gut erreichbare, barriere- und kostenfreie Räume von ausreichender Größe zur Verfügung zu stellen.

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