Süddeutsche Zeitung

Landgericht Augsburg:Tödlicher Raserunfall auf Ikea-Parkplatz - Anklage fordert hohe Haftstrafe

Ein 55-Jähriger schleuderte im vergangenen Jahr bei viel zu hohem Tempo gegen einen Einkaufswagenständer. Seine Beifahrerin starb. Nun drohen ihm mehrere Jahre im Gefängnis.

Nach einer tödlichen Raserfahrt quer über einen Möbelhaus-Parkplatz hat die Staatsanwaltschaft für den Fahrer fünf Jahre und neun Monate Gefängnis gefordert. Den Anwälten der Nebenkläger in dem Verfahren vor dem Landgericht Augsburg ist das Strafmaß zu gering, sie forderten bis zu sechs Jahre und neun Monate Haft. Auch der Verteidiger sollte am Mittwoch noch sein Plädoyer halten, die Urteilsverkündung ist für diesen Donnerstag geplant.

Angeklagt ist in dem Prozess ein 55 Jahre alter Kfz-Mechaniker, der laut Anklage im August 2022 mit einem zweieinhalb Tonnen schweren SUV mit bis zu 145 Kilometern pro Stunde durch Augsburg gerast ist. Tempo 50 war erlaubt. Der Mann verlor in einer Kurve die Kontrolle über seinen Wagen. Das Fahrzeug kam dann von der Straße ab und schleuderte über den angrenzenden Parkplatz des Ikea-Möbelhauses. Dort prallte der 557 PS starke Wagen gegen einen Einkaufswagenständer. Die 21 Jahre alte Beifahrerin des Rasers starb, die beiden Mitfahrer auf der Rückbank wurden verletzt.

Auf dem Parkplatz konnten zwei Kundinnen des Möbelhauses gerade noch vor dem Auto wegrennen und blieben so körperlich unverletzt. Zu Beginn des Prozesses im Oktober hatte der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Gegenstand des Prozesses ist auch eine weitere Raserfahrt, bei der es aber zu keinem Unfall kam. Dem Angeklagten drohen bis zu zehn Jahre Haft wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge.

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